Was bedeutet Wasserdicht für Faltpavillons?
Schutz vor Regen – Nicht jedes Faltpavillon-Dach ist gleich
Faltpavillons sind beliebte Begleiter für Gartenpartys, Märkte oder Campingausflüge. Eine ihrer Hauptaufgaben ist der Schutz vor den Elementen, insbesondere vor Regen. Doch bei der Beschreibung der Regenfestigkeit tauchen oft die Begriffe “wasserabweisend” und “wasserdicht” auf, die leicht verwechselt werden können, aber einen erheblichen Unterschied in der Schutzleistung bedeuten. Wer bei einem Regenschauer wirklich im Trockenen stehen möchte, muss den Unterschied kennen und gezielt nach Pavillons suchen, die den gewünschten Schutz bieten, idealerweise also Faltpavillons wasserdicht sind.
Wasserabweisend: Die erste Verteidigungslinie
Ein als “wasserabweisend” bezeichnetes Material bietet einen grundlegenden Schutz gegen Feuchtigkeit. In der Regel wird dies durch eine spezielle Beschichtung oder Imprägnierung (oft DWR – Durable Water Repellency genannt) erreicht, die auf die Oberfläche des Stoffes aufgetragen wird. Diese Behandlung sorgt dafür, dass Wassertropfen auf der Oberfläche abperlen und nicht sofort in das Gewebe eindringen. Dieser Effekt ist besonders bei leichtem Nieselregen oder kurzen Schauern wirksam. Allerdings hat Wasserabweisung ihre Grenzen: Bei länger anhaltendem oder stärkerem Regen kann der Druck des Wassers die Schutzschicht überwinden, und das Material beginnt, Feuchtigkeit aufzunehmen und durchzulassen. Zudem kann die wasserabweisende Wirkung durch Abnutzung, Schmutz oder Waschen mit der Zeit nachlassen und muss eventuell erneuert werden.
Wasserdicht: Der umfassende Schutz bei Nässe
Der Begriff “wasserdicht” beschreibt eine wesentlich höhere Schutzstufe. Ein wasserdichtes Material verhindert das Eindringen von Wasser auch unter Druck und über einen längeren Zeitraum. Dies wird meist durch spezielle Membranen oder dichte Beschichtungen (z.B. aus Polyurethan (PU) oder PVC) erreicht, die Poren aufweisen, die zu klein für Wassermoleküle, aber oft groß genug für Wasserdampf sind (Atmungsaktivität – bei Pavillons weniger relevant als bei Kleidung). Entscheidend für die Wasserdichtigkeit ist die sogenannte Wassersäule, gemessen in Millimetern (mm). Sie gibt an, welchem Wasserdruck das Material standhält, bevor Wasser durchdringt. Ab einem Wert von ca. 1.500 mm gilt ein Zeltstoff generell als wasserdicht. Hochwertige Faltpavillons wasserdicht erreichen oft Werte von 2000 mm, 3000 mm oder sogar mehr.
Der entscheidende Unterschied: Druck, Dauer und Konstruktion
Der Hauptunterschied liegt also in der Widerstandsfähigkeit gegen Wasserdruck und der Dauer des Schutzes. Wasserabweisend schützt nur oberflächlich und kurzzeitig bei geringer Nässe. Wasserdicht hingegen bietet einen dauerhaften Schutz auch bei starkem Regen und wenn sich Wasser eventuell kurzzeitig auf dem Dach sammelt. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der oft übersehen wird: Bei wirklich wasserdichten Produkten kommt es nicht nur auf das Material an. Auch die Nähte müssen versiegelt oder verschweißt sein, da sie sonst Schwachstellen darstellen, durch die Wasser eindringen kann. Echte Faltpavillons wasserdicht zeichnen sich daher nicht nur durch ein hochwertiges Dachmaterial mit hoher Wassersäule aus, sondern auch durch sorgfältig abgedichtete Nähte.
Woran erkennt man den Unterschied beim Kauf?
Achten Sie genau auf die Produktbeschreibung. Seriöse Hersteller geben bei wasserdichten Pavillons in der Regel die Wassersäule des Dachmaterials an. Fehlt diese Angabe oder wird nur von “wasserabweisend” gesprochen, ist Vorsicht geboten, wenn Sie zuverlässigen Regenschutz erwarten. Prüfen Sie auch, ob Angaben zu versiegelten Nähten gemacht werden. Dies ist ein klares Qualitätsmerkmal für Faltpavillons wasserdicht. Ist nur von “imprägniert” oder “beschichtet” die Rede, ohne konkrete Werte, handelt es sich wahrscheinlich eher um einen wasserabweisenden Schutz.
Fazit: Die richtige Wahl für den Einsatzzweck
Die Wahl zwischen wasserabweisend und wasserdicht hängt vom geplanten Einsatz ab. Für gelegentliche Schönwetter-Veranstaltungen mit geringem Schauer-Risiko mag ein wasserabweisender Pavillon ausreichen. Wer jedoch regelmäßig auf Märkten steht, bei Events arbeitet oder den Pavillon auch bei unsicherem Wetter nutzen möchte und Wert auf zuverlässigen Schutz legt, sollte unbedingt in einen Pavillon investieren, der klar als wasserdicht deklariert ist und eine entsprechende Wassersäule sowie versiegelte Nähte aufweist. Nur dann ist sichergestellt, dass die Bezeichnung Faltpavillons wasserdicht auch hält, was sie verspricht, und Sie und Ihre Gäste oder Waren trocken bleiben.
Die Wassersäule, die DIN-Norm und Faltpavillon / Faltzelt
Grundsätzlich bestehen in Deutschland für Außenzelte DIN-Normen, die auch eingehalten werden müssen. Diese Norm beträgt bei dem Außenzelt 1500 mm.
Das heißt: Ein Zelt kann im Grunde bis zu 1,50 Meter tief im Wasser stehen, bevor die Nässe in das Innere durchdringt. Bei den Zeltböden ist die DIN Norm höher. Diese liegt bei 2000 mm.
Wassersäule ist eine Orientierungshilfe für Campingzelte, Gartenzelte usw.
Mit der Wassersäule wird anhand der erreichten Höhe die Dichte gemessen. Unter Wasserdichtigkeit versteht man jene Eigenschaften von Materialien, von Bauteilen, komplexeren Geräten oder der Kleidung, die das Eindringen von Wasser ausreichend verhindert.
Nach der europäischen Norm EN 343:2003 („Schutzkleidung gegen Regen“) ist ein Produkt mit einer Wassersäule ab 800 mm „wasserdicht (Klasse 2)“ und ab 1300 mm „wasserdicht (Klasse 3)“.
Wo gibt es Prüfungsanstalten?
Die Eidgenössische Materialprüfanstalt (EMPA) in St. Gallen in der Schweiz geht davon aus, dass ein Funktionsmaterial ab einer Wassersäule von 4.000 mm wasserdicht ist. Beim Sitzen auf feuchtem Untergrund wird ein Druck aufgebaut, der ca. 2.000 mm Wassersäule entspricht. Beim Knien in der Hocke drücken schon ca. 4800 mm Wassersäule auf die Bekleidung. Materialien wie Gore-Tex, Texapore O2 oder Sympatex haben eine Wassersäule von 10.000 mm bis zu 30.000 mm.
Fazit
Wasserdicht ist wichtig. Wasserabweisend reicht nicht aus für deinen Pavillon. Du solltest aufmerksam die Eigenschaft „Wasserdicht“ prüfen vor dem Kauf.
DIN-Norm Wassersäule allein reicht nicht aus.
Wasserdichte Zeltplanen benötigen noch sorgfältig abgedichtete Nähte.
Woran erkenne ich, ob ein Faltpavillon wirklich wasserdicht ist und nicht nur wasserabweisend?
Ein wirklich wasserdichter Faltpavillon unterscheidet sich von einem nur wasserabweisenden Modell vor allem durch zwei Merkmale: Erstens wird in der Produktbeschreibung eine Wassersäule in Millimetern (mm) angegeben (z.B. 2000 mm, 3000 mm oder mehr). Je höher dieser Wert, desto wasserdichter ist das Material. Als wasserdicht gelten Stoffe meist ab 1500 mm. Zweitens sollten bei einem echten Faltpavillon wasserdicht die Nähte versiegelt (getaped) oder verschweißt sein. Nur so wird verhindert, dass Wasser durch die Nahtlöcher eindringt. Fehlen Angaben zur Wassersäule und zu versiegelten Nähten, oder wird nur von “wasserabweisend” oder “imprägniert” gesprochen, bietet der Pavillon wahrscheinlich nur Schutz bei leichtem Nieselregen.
Was bedeutet die Angabe “Wassersäule” bei einem wasserdichten Faltpavillon?
Die Wassersäule ist das Standardmaß zur Bestimmung der Wasserdichtigkeit von technischen Geweben wie Zelt- oder Pavillonstoffen. Sie gibt an, wie viel Wasserdruck (gemessen in Millimeter Höhe einer Wassersäule) ein Material aushält, bevor die ersten Tropfen Wasser durchdringen. Ein Wert von beispielsweise 2000 mm bedeutet, dass das Material dem Druck einer 2 Meter hohen Wassersäule standhält. Für einen zuverlässigen Schutz auch bei stärkerem oder längerem Regen sollte ein Faltpavillon wasserdicht eine Wassersäule von mindestens 1500 mm, besser aber 2000 mm oder deutlich mehr aufweisen. Höhere Werte bieten mehr Sicherheit, besonders wenn sich bei Starkregen kurzzeitig Wasser auf dem Dach sammeln könnte.
Sind bei einem “Faltpavillon wasserdicht” auch die Nähte und optionalen Seitenwände garantiert wasserdicht?
Das ist ein wichtiger Punkt! Die Angabe “wasserdicht” bezieht sich primär auf das verwendete Dachmaterial und dessen Wassersäule. Damit der gesamte Faltpavillon wasserdicht ist, müssen – wie in FAQ 1 erwähnt – unbedingt auch die Nähte des Daches versiegelt sein. Achten Sie auf Angaben wie “versiegelte Nähte”, “getapte Nähte” oder “verschweißte Nähte”. Bei den optionalen Seitenwänden kommt es auf das jeweilige Produkt an. Hochwertige Seitenwände werden oft aus dem gleichen wasserdichten Material wie das Dach gefertigt. Es ist jedoch ratsam, dies in der Produktbeschreibung explizit zu prüfen, da günstigere Seitenwände manchmal nur wasserabweisend sind oder keine versiegelten Nähte haben (was bei senkrechten Wänden weniger kritisch ist als beim Dach, aber dennoch Feuchtigkeit eindringen lassen kann).